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Lundahl & Seitl

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Symphony of a Missing Room
(2009–andauernd)
STERNWARTE—A Language of What May Not Be Said (2022)

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Brillen ohne Sicht, Sprachanweisungen, dreidimensionaler Klang, synchronisierte Bewegung, Berührung ● Dauer: 16’23’’ ● In Auftrag gegeben von Screen City Biennial ● Ort: Archenhold-Sternwarte, Museum zur Himmelskunde ● Foto: Olga Osyka

Lesetipp: Mit einem Klick an beliebiger Stelle sind die Schriftfarben umkehrbar

Indem es sich der Archenhold-Sternwarte als Standort anpasst, entsteht diese neue Fassung von Symphony of a Missing Room aus einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Wort Sternwarte, das sich aus den Worten Stern und warte zusammensetzt. Stern-warte oder Stern, warte betont den rezeptiven Aspekt des menschlichen Blicks in den Kosmos, während das englische Wort Observatory den subtilen invasiven Akt des Beobachtens – oder des voyeuristischen Spähens – durch ein Teleskop hervorhebt.

Wir sind in Symphony of a Missing Room: Sternwarte die Empfänger*innen des Lichts, das von den Sternen aus wandert und in unsere Netzhaut eindringt. Wir üben die Erweiterung unserer sensorischen Erfahrung auf die Umgebung aus und versuchen, mit einem Signal in Kontakt zu treten, das uns aus einer Entfernung von mehreren Lichtjahren erreicht. Die Teilnehmenden tragen weiße Brillen, die ein räumliches Whiteout bewirken, das zum einen unsere sensorische Schnittstelle zur Welt unvollständig macht und zum anderen eine neue Beziehung zur Umgebung ermöglicht, indem es die Unterscheidung zwischen Empfindung/Verstand und Körper/Geist verwischt. Eine lenkende Hand gewinnt allmählich unser Vertrauen, während ein Flüstern im Ohr unsere Bewegung und Atmung mit dem architektonischen Klang im Kopfhörer synchronisiert und so die sensorische Schleife zwischen unserem Körper und dem imaginierten Raum durch eine umgekehrte Technik des Sehens schließt.

Der Wert von Selbsttätigkeit und Lenkung wird in Symphony of a Missing Room: Sternwarte durchgängig verhandelt in einem Tanz des Zuhörens, Anpassens und Reagierens auf Signale, die wir mit unseren Körpern zu lesen lernen. Objekte und Ereignisse aus der Vergangenheit wurden in die choreografische Partitur des Werkes integriert. Sie lösen zukünftige Erfahrungen aus, die im engen Kontakt und der Reibung zwischen visuellen und auditiven Organen zutage treten, wobei die Nerven und die Haut von zwei Körpern eine Zeit lang selbst zum Kunstwerk werden.

Performer*innen: Evgenia Chetvertkova, Franziska Gerth, Christine Sollie, Michiyasu Furutani

Lundahl & Seitl

Lundahl & Seitl’s immersive methods include staging visitors’ guided movement to augment and alter reality. The virtual experience in their works is created with peculiar objects such as sightless goggles or methods of choreographed touch by reverse engineering visual stimuli. Through a heuristic relationship to process, and created in collaboration between disciplines, the duo has developed an art form and method containing staging, choreographed movement, instructions, sculpture, spatial sound, and augmented and virtual reality. Their performances focus on the resonance between a world and its inhabitants, drawing attention to the connectivity and interdependence that exists within any given environment.

Lundahl & Seitl’s works have been exhibited worldwide, including in the UK at Tate Britain, Whitechapel Gallery, Battersea Arts Centre, Royal Academy of Arts, Cell Project Space, and NOMAD Projects; in Germany at Martin-Gropius-Bau, Berliner Festspiele, Hamburger Kunsthalle, MMK2 and Kunstmuseum Bonn; in France at Center Pompidou-Metz, and Avignon Festival; in Belgium at S.M.A.K, STUK and Museum M; in Switzerland at Kunsthalle Bern; in Austria at Steirischer Herbst and Museum der Moderne; in India at the Kochi Muziris Biennale; in South Korea at Wooran Foundation; in Iceland at Cycle Festival; in Norway at Momentum 8 – Tunnel Vision, Nordic Biennial of Contemporary Art; in Sweden at Weld, Nationalmuseum, Dramaten, Accelerator, and Magasin III.

In 2022, they showed their work within the Temple of Alternative Histories at Kassel Staatstheater, in conjunction with Documenta Fifteen; they are part of the MIT Media Lab’s Art, Culture and Technology Programme. Lundahl & Seitl live and work in Stockholm, Sweden.

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